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Jialing Gespann

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Mit ≈ 20 hatte ich mir ein 250 iger BMW Gespann zusammengebaut, eine R 25/3 + Boot.
Solche Feinheiten wie kürzerer Hinterachsantrieb wurden natürlich als überflüssig eingestuft, der Motor überlebte die dadurch nötigen Drehzahlexzesse nicht lange :=(
Aber der Virus war übergesprungen, konnte dann ab und zu das Pannonia Gespann eine befreundeten Händlers bewegen, später ein Wasp Enduro Gespann mit XT 600 Motor.

Fasziniert hat mich die Löw Konstruktion mit dem Hatz 2G40, aber um das zu kaufen, müsste ich auf diverse andere Hobbys verzichten, ist mir dann doch zu heavy. Breitreifen Konstruktionen moderner Bauart fahren sich vermutlich gut, sind aber nicht meine Welt. Die russische Bauweise sagt mir optisch sehr zu, verwöhnt von der Sommer Diesel schreckt der doch eher hohe Kraftstoffverbrauch und die teilweise etwas unklare Verarbeitungsqualität.


In Hamm drückte mir der Duisburger  Jialing Händler voller Optimismus sein Jialing Gespann in die Hand, wenn der gewusst hätte, dass ich seit mindestens 20 Jahren kein..........


Ok, schön geht anders, aber einfach mal testen. Kurze Einweisung, dass Teil hat schließlich einen Rückwärtsgang, Kombibremsen, die Vorderradbremse verzögert auch das Beiwagenrad, Räder austauschbar, gefällt dem Ex-Miltär gut :=)

Also erst mal von der Wiese runter ohne die Brauhof Kuh platt zumachen.


Hat funktioniert, der Motor hängt gut am Gas ohne giftig zu sein, klar, beim Beschleunigen zieht die Fuhre etwas nach rechts, 
Gasweg etwas nach links, aber völlig unproblematisch. 
Ein Probebremsung überraschte mich total, bremst wie Sau und bleibt ohne jegliche Korrekturen knallhart in der Spur, bin vorher immer nur Konstruktionen ohne Bremse im Seitenwagen gefahren, was bei Nässe sehr spassig sein kann.

Linkskurven unproblematisch, sehr wenig Lenkkräfte, dass Rad des Bootes lenkt mit, scheint was zu bringen. In Rechtskurven beginnt das Hinterrad selbst bei leerem Bott zu driften, ohne das der Beiwagen hoch kommt. 
Insgesamt fährt sich das gesamte Fahrzeug sehr einfach, zumindest ich habe noch nie ein so unproblematisch zu fahrendes Gespann bewegt.
Der Motor hat ein recht breit nutzbares Drehzahlband, neigt auch unten rum nicht zum Hacken.

Insgesamt hat mich das Fahrzeug sehr positiv überrascht, werde ich mir bei Gelegenheit mit meiner Holden in Duisburg noch genauer anschauen.

Sommer Diesel 462, Diebstahl

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Text Jochen Sommer:

In der Nacht vom Montag den 15.9. auf Dienstag den 16. 9. Ist bei uns in Eppstein leider das Motorrad von Herrn Schönborn geklaut worden.

Sommer Diesel 462, Enfield Chassis, standard silber mit Eigenbau Packtaschen aus Blech.

Fahrgestellnummer W092STDB46VSE6090

Nummernschild LU-GV 44

Besondere Kennzeichen: Kopfdichtung ist kaputt, Qualmspuren auf Öldruckschalter und drumherum.
                                                   Motor hat keine Nummer!

Hier ein Bild einer baugleichen Maschine, Gepäckträger wegdenken.


OMC 2014

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Traditionell findet am letzten September Wochenende das OMC Treffen in Breitenfurt Dollnstein statt. Eigentlich kennt jede(r) jede(n), oder kommt auf persönliche Einladung.
Schuld für das Theater ist der da:


Gepackt und bereit für gut 400 km


Ausnahmsweise mal ohne Regen das Zelt aufgebaut, am Donnerstag noch freie Platzwahl


Der Tacho streikte unterwegs, mit etwas Kaltmetall wurde improvisiert, hielt die nächsten 1000km durch.


Ausfahrt in kleiner Gruppe mit „kultureller“ Einlage



Cappu Zufuhr


Der Platz füllt sich langsam


Manche mögen`s minimalistisch


manche erdnah


einige mit etwas mehr Gepäck



das härteste Bike auf dem Platz



Samstags Runde


der Fotograf fühlt sich gemobbt


Raser


Wer den Kickstarter nicht mehr betätigen kann, improvisiert




einige Motorräder sind anbetungswürdig


zuschauen macht Spass


wer so da war


der wird mich doch nicht foto...


nein, das Gespann fällt wirklich nicht um



Die Heimfahrt wurde mit etwas Off Road aufgelockert



aus Prinzip


Bis 2015 :=))

Bosch Nyon, erster Versuch

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Der Bikehändler meines Vertrauens, Bockshop in Bad Marienberg stellte mir ein frisch eingetroffenes Bosch Nyon für Test`s zur Verfügung.


Meine Erwartungen waren hoch, schließlich soll das Gerät alle Funktionen des Intuvia + Bereich Fitness, Navigation, Anpassen der Leistungsstufen etc. abdecken, somit das zusätzliche Navi am Lenker überflüssig machen.

Zuerst einmal das Nyon auf den Halter meines E-Fire gesteckt...


AHA, geht so nicht. Angeblich soll aber das Intuvia auf der Nyon Halterung gehen.
Bestimmte Funktionen muss man zusätzlich kaufen (Premiumfunktionen).
Der Kauf geht anscheinend nur über ein Smartphone, na super, wieso nicht über das Bosch Portal online?
Auch ein System, Smartphone Verweigerer wie mich zu diskriminieren....

Um das Gerät irgendwie sinnvoll nutzen zu können, muss eine Registrierung bei Bosch erfolgen, also hängte ich das Nyon an den Mac


Nach Eingabe der persönlichen Daten und des Wohnortes ist eine Karte im 20km Umkreis freigeschaltet. Kontaktaufnahme zum Nyon geht entweder über Smartphone und Blauzahn oder über WLAN. Seltsamerweise zeigte das Nyon alle mögliche Netzwerke an, bloss meines nicht, obwohl extra sichtbar geschaltet.


Die Möglichkeit, ein Netzwerk gezielt über Namen zu suchen, existiert nicht, welcher Depp hat das programmiert?

Na gut, spielen wir so etwas mit dem Gerät rum, mit der Grundeinstellung komme ich mangels Zugang zum Netzt nicht weiter.

Mit einem Polar H7 Gurt könnte mein Puls erfasst werden, Eigenleistung und Motorleistung werden angezeigt, Trittfrequenz, Kalorienverbrauch etc.
Erinnert mich etwas an Polar.


Die üblichen Tacho Funktionen gibt es natürlich auch, optisch aufgepeppt.


Es wird angezeigt, wie viel Kohle ich im Vergleich zum Pkw gespart habe (ob sich das E-Bike jemals amortisiert?) und, ernsthaft, eine Anzeige Bäume gerettet.
Was hat der Programmierer geraucht?


Essentiell und wohl einer der Kaufgründe für das Nyon ist sicher die Navigationsfunktion. Eine Anzeige der Reichweite mit vorhandener Akkuladung soll es geben.

Was stelle ich mir von einem „Premiumhersteller“ hier vor?
Natürlich sollte in der Grundeinstellung die Art des Bikes erfasst werden, Tourenbike vs. MTB, da machen unterschiedliche Routen Sinn.
Will ich Asphalt oder mehr abseits der Hauptstrassen fahren, etc. etc.
Garmin ist da recht innovativ, nicht perfekt, aber durchaus brauchbar. Klar, Navigation auf unbefestigten Wegen ist immer problematisch, ob ich da mit dem Bike durchkomme, geht aus der Karte oft nicht hervor. Hier ein Beispiel Garmin, Deutschland Topo V6 Pro.
Aktivitätsprofil Tourenrad, diese Einstellungen wurden gewählt


Heraus kommt für die Strecke Hachenburg --> Bad Marienberg eine durchaus brauchbare Strecke, Wald- Wirtschaftswege, nur da auf der Strasse, wo es sinnvoll nicht anders möglich ist

©Garmin

Nun das gleiche Ziel auf der Bosch Seite eingegeben, die Tour könnte dann (bei funktionierender Verbindung), auf das Nyon übertragen werden. Es fehlt die Option, Zwischenpunkte mit der Maus zu setzten, die Route anzupassen, zumindest habe ich keine gefunden.

©Bosch eBike Connect

©Bosch eBike Connect

©Bosch eBike Connect

Die 3 möglichen Optionen (schnell, schön, kurz) führen alle gnadenlos über die Bundesstrasse, im Westerwald eine super Idee!!!

Will ich nach Wahlrod, zum Hotel Hammermühle, ein bekanntes Ausflugsziel, kommt folgende Meldung:

©Bosch eBike Connect

Ein Ziel, dass Garmin problemlos findet und routet:

©Garmin


Resümee:

Chance vertan!
Ich hätte das Nyon gerne gekauft, positiv dargestellt, weil eigentlich vom Grundgedanken genau mein Ding!
Aber, wenn ich schon Premiumfunktionen extra abkassiere, dann bitte über Internet und optional Smartphone!
E-Bikes werden inzwischen auch von engagierten Sportlern verwendet, immerhin kann ich zig 1000€ für ein Fully mit Bosch Motor ausgeben. Die fahren vermutlich nicht nur um`s Brandenburger Tor, sondern auch durch den Schwarzwald, über die Alpen, dass bitte aber nicht geroutet auf der Schwarzwald Hochstrasse oder dem Brenner ;=)

Bleibt zu hoffen, dass im Rahmen diverser updates die fehlenden Funktionen ergänzt werden, die Qualität der Karte steigt.
Was auf Open Street Map kein Problem ist


sollte auf einer kostenpflichtigen Karte (ausserhalb des 20km Radius) wohl machbar sein.

Sigma 18-35mm F1,8 DC HSM an NIKON D7000

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Der wesentliche Punkt:


Jedem, der sich etwas intensiver mit der Materie beschäftigt, dürfte klar sein, eine DSLR kann ihr volles Potential nur mit einem adäquaten Objektiv entfalten. Das ist mit Kit Teilen meist nicht der Fall, da spielt eher ein günstiger Verkaufspreis die Hauptrolle.

Nun sind die Anforderungen sehr differenziert, eine Reisezoom hat andere Schwerpunkte als Bilder unter Studio Bedingungen.

Mein erstes Objektiv an der D90 war das Sigma 18-50mm F2.8-4.5 DC OS HSM.
Mit dem war ich sehr zufrieden, deckte einen für mich sehr sinnvollen Einsatzbereich ab.

©und Quelle Sigma

Ergänzend, weil mehrfach empfohlen, kaufte ich das Nikon AF-S NIKKOR 50 mm 1:1,8G, 
dass nutze ich aber nicht so häufig, war mir bei offener Blende zu weich, ich bin auch eher der Zoom Typ.
©und Quelle Amazon


Beim Umstieg auf die D7000 blieben die Objektive im Bestand, aber im Lauf der Zeit kristallisierten sich meine Bedürfnisse klarer raus. 
Informativ und etwas auf meiner Wellenlänge ist die Seite von Gunther Wegner, sein Bericht brachte mich zum Sigma 18-35.

©und Quelle Sigma
©und Quelle Sigma

Irgendwie nachdenklich machen mich immer die Preisunterschiede zwischen der Herstellerseite und den Strassen- bzw. Internetseiten.  Wenn der VK im Netz unter dem EK meines ortsansässigen Händlers liegt, stimmt im System etwas nicht mehr.
Ich orderte bei Calumet, zahlte 719€ (UVP 999€!), registrierte das Objektiv bei Sigma (Garantie dann 3 Jahre), hatte sich beim 18-50 er bewährt, ein Defekt wurde anstandslos behoben.

Das Teil ist groß und schwer, 78 x 121 mm und 810 g. Der Nikon Body wiegt mit Stativplatte und Akku 830 g. Das 18-50 hatte gerade 395 g, dass 50 iger 186 g.
Man hat also was in der Hand, Haptik, Größe und Gewicht katapultieren den Besitzer direkt (leider nur gefühlsmässig) in die Profiliga ;=)

Die Verarbeitung empfinde ich als exzellent. Allerdings hatte ich auch nie nie ein Objektiv in dieser Preisklasse.

Beispiele:

 

f/1.8
f/8


f/1.8

f/8

Nachts im Hachenburger Schloss:

Alles mit Stativ, Spiegelvorauslösung Ein, Fernauslöser




Sigma 18-200mm F3,5-6,3 DC Makro OS HSM [C]

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Immer drauf Zoom

Für viele Aufnahmen im täglichen Alltag muss es nicht die allerhöchste Qualität sein. Zoom Objektive mit weitem Bereich sind immer ein Kompromiss.
Oft ist ein „Kompromiss Foto“ besser als keines, weil ich das schwere Tele nicht mitschleppte, gerade die falsche Brennweite auf der Kamera hatte... ;=)

Nach meinen guten Erfahrungen mit dem Sigma 18-50 iger, entschloss ich mich, gut die doppelte Summe in die Hand zu nehmen und kaufte das 18-200 er.

© und Quelle Sigma

Mit ≈71 x 86 mm und 430 g kompakt und leicht, wird gezoomt, fährt der Tubus gut 6 cm aus.
Haptik ist ok, Bildstabilisierung an Bord, neben den üblichen Schaltern für Stabilisierung und Fokus kann das Objektiv auch verriegelt werden.

Beispiele:


Makro mit Stativ


Freihand




Nachts im Schloss, Stativ, Spiegelvorauslösung, elektrisch ausgelöst



Für meine Zwecke reicht die Qualität sehr gut aus, klare Empfehlung.

Sigma USB-Dock

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Sigma hat seine Objektivlinie 


neu definiert, kann jeder auf der Seite nachlesen, möchte ich nicht stumpf abschreiben.
Interessant ist, das es für die neuen Objektive ein USB Dock gibt, mit dem einige Einstellungen, für die sonst ein Einschicken erforderlich wäre, direkt am PC oder Mac vorgenommen werden können.

Hat mich interessiert, daher kaufte ich das USB-Dock bei Calumet, wurde wie das 18-35 er innerhalb von 2 Tagen geliefert, mit Sendungsverfolgung, finde ich angenehm, dann ist klar, zu welchem Termin jemand zu Hause ausharren muss :=)

Im Karton ist das Dock, mit erfreulich langem Kabel (USB <--> Mini USB) und Bedienungsanleitung. -->



Die passende Software wird auf der Sigma Download Seite heruntergeladen, in meinem Fall für Mac, läuft auch unter OS X Yosemite fehlerfrei.


Die Bedienung ist selbsterklärend, Objektiv auf das Dock setzen, die Software erkennt dann, um welches es sich handelt.



Was nun möglich ist, hängt vom Objektiv ab, Firmware wird ausgelesen und kann ggf. aktualisiert werden.


Fokus Einstellungen könnten korrigiert werden.


Individualisierung von Autofokus und Bildstabilisierung sind bei einigen Objektiven möglich.


Ob man das Dock unbedingt brauch, sei dahingestellt, zumindest die Möglichkeiten der Feinjustierung, Updates etc. lassen sich so zeitnah und ohne Versand durchführen, die Software ist auch für nicht IT Fachleute bedienbar :=)



OldMan, Centurion Numinis E 600.27, erster Fahrbericht

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Centurion Numinis E 600.27

Heute war ich kurz beimbockshop, da stand es so rum



Da ich das RH48 nicht sah, testete ich zuerst das RH 43, ohne irgendwas einzustellen.
Nach der Runde war Torben (Inhaber bockshop) auch da, gab mir das deutlich besser passende 48 er.
Auf die Schnelle das Federbein mit 250 PSI befüllt, im vollen Motorrad Dress (ohne Integralhelm := ) ab in den Wald.


Nun fahre ich MTB seit Ende der 80 iger, hatte diverse Fullys von Specialized, Cannondale mit Headshock / Lefty in Alu und Carbon, am Schluss das Giant Reign X1, ein Freerider für den etwas intensiveren Einsatz.

Noch nie hatte ich so ein Fahrwerk unter dem Hintern!!!
Das Bike schreit nach Speed, bewegt man dauernd an der Abregelgrenze, schluckt Wurzeln, Löcher, Steine sehr geschmeidig, gefühlt deutlich mehr als die angegebenen 120 mm, würde auf locker 150 mm tippen, spricht für eine sehr effiziente Ausnutzung des Federwegs. 


Vorne 15 Zähne, hinten 42-10, damit dürften die meisten Bereiche abgedeckt sein



Was mir so auffiel:

Bei beiden Rädern ist der Performance Motor erheblich leiser 
Auch in der Turbo Stufe, dürfte weniger Lärm als der Active meiner Holden machen, subjektiv höchstens halb so laut wie mein Performance Motor im E-Fire 

Das SR Suntour Epixon LO-R Federbein drehte ich in der Zugstufe komplett zu, ist mir auf der Strasse trotzdem etwas zu schwach gedämpft.
Die Shimano Bremse (180 mm) war mir zu lasch, für mich müssten da zumindest 203 er Scheiben rein, 
dass Bike ermöglicht eben deutlich höheren Speed und aggressivere Fahrmanöver als mein E-Fire.

Draufsetzten und losballern, mal eben die 4 x 3 Stufen vor dem Shop hochfahren, zumindest mir passt das Fahrwerk ausgezeichnet.
Würde mir dann aber das 2000 er mit den höherwertigen Rockshock Elementen nehmen, Bremsen aufrüsten, versenkbare Sattelstütze......  

OldMan, Centurion Numinis E 600.27, Testrunde

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Wie angedroht, schnappte ich mir das Numinis E600.27 und testete es auf meiner Hausstrecke, knapp 30 km und ≈700 Höhenmeter,




Stellte fest, dass mir der 48 er Rahmen zu klein ist, was aber an den grundsätzlichen Eindrücken nichts wesentliches ändert.




Das Suntour Epixon LO-R drehte ich in der Zugstufe ganz zu, Sag auf etwa 30% eingestellt. Es gibt zwar mitunter schmatzende Geräusche von sich, funktioniert aber klaglos. Bergauf testete ich den blauen Hebel, der soll die Plattform gegen Wippen aktivieren, unnötig, das System arbeitet auch so sehr effizient, bewegt sich etwas, aber wippt nicht. Das Gefühl, in die Federung zu treten, hatte ich nie.

Die Suntour Raidon XC RL R (Luft mit Zugstufendämpfung) kann da gefühlt nicht ganz mithalten, habe mich aber auch nicht ewig mit der Einstellung beschäftigt.
Auf feine Unebenheiten spricht das Heck besser an, ist jetzt nicht gravierend, aber spürbar.
Würde mit noch etwas niedrigerem Druck vorne experimentieren, Einstellen der Gabel ist eh immer zeitaufwändiger als Federbein.
Auch bei Bunny Hops ging das Heck nicht auf Block, bergauf wirklich krasse Traktion, gefällt mir gut.




Die Schaltung funktioniert einwandfrei, auch bergauf mit hoher Last (Turbo) kein Problem.
Ich würde, was aber bei Bosch nicht geht, die Schaltunterbrechung sogar etwas minimieren.
War schon immer ein Gegner von Drehgriffen, hat sich wieder bestätigt, der X1 Trigger ist schnell und präzise. Mir passt die Übersetzung (vorne 15, hinten 10-42, 11 Gänge), kann bis gut 46 km/h mit treten, 15-42 ermöglichen auch in Eco ordentliche Steigungen, zumindest im Westerwald ausreichend.



Den Motor empfinde ich als etwas leiser wie meiner, bergauf fährt sich das Bike auf Grund der Schaltung und etwa 7 kg geringerem Gewicht spritziger. Bergab kann man es knallen lassen, da limitiert dann eher die fehlende Übersicht als das Fahrwerk. Die Rocket Ron waren unauffällig, auf Asphalt surren sie.

Auf der Ebene und in leichtem Gefälle erreichte ich mit dem Rad ohne Unterstützung keine höhere Geschwindigkeit als mit dem E-Fire, hat mich etwas überrascht. Sicher hat die Kettenschaltung einen besseren Wirkungsgrad als meine NuVinci, aber die MTB Bereifung scheint deutlich schwerer zu rollen als meine schmalen Marathon Mondial. Auch der Verbrauch (Balken/km) deckte sich fast auf 100 m mit dem E-Fire. Bestätigt etwas meine Vermutung, dass der Wirkungsgrad Schaltung nur ein Punkt von mehreren ist, der nicht überbewertet werden sollte.

Ich ordne das Numinis als wirklich gutes Touren Fully ein, würde am Lago di Garda auch Laune machen.
Der Federweg wird, zumindest hinten, wirklich gut genutzt, habe ich so bisher noch bei keinem Fully erlebt.


Es ist kein Enduro oder Freerider 

Ich persönlich würde dann doch eher zu der Variante greifen:



200 er XT Scheiben rein, versenkbare Stütze, Barends, eventuell hinten einen etwas robusteren Reifen, dann sollte das auch für alte Männer passen

Sportschießen im Hachenburger Schützenverein

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Nach über 30 Jahren Bundeswehr und diversen Einsätzen, in denen ich meist rund um die Uhr bewaffnet war, hatte ich nicht unbedingt das Bedürfnis, privat zu schießen.
Inzwischen sind fast 6 Jahre vergangen, aus Interesse und weil vor Ort, besuchte ich den Hachenburger Schützenverein.

Schnell wurde mir klar, militärisches Schießen und 25 m Ringscheibe haben wenig gemeinsam :=(
Ausserdem wurde mir erklärt, „Schießen lernt man nur mit dem Revolver!“

Na gut, bin ja noch im lernfähigen Alter, ausserdem schießen die Scheiben nicht zurück, also lassen wir es etwas lockerer angehen. Der Vereinsrevolver, ein S&W 357 Magnum, hat im Vergleich zu meiner langjährigen Dienstwaffe, HK P8, eine deutlich stärkeren Rückschlag. Immerhin traf ich (meistens) wenigstens die Scheibe :=(
Dem deutschen Rechtssystem ist es völlig egal, ob jemand Polizist, Offizier der Bundeswehr oder sonst was war, wer privat eine Waffe will, muss das übliche Prozedere durchlaufen. 12 Monate im Verein, regelmässig ballern, Sachkundeprüfung etc.
Also trabte ich brav auf den Schießstand, machte die Sachkunde und harrte der Dinge.

Nachdem ich alles mögliche testen konnte, von 45 er ACP, 44 er Magnum usw. usw., schwand meine anfängliche Aversion gegen den Revolver. Mein schießtechnischer Mentor im Verein empfahl mir einen Büchsenmachermeister in Bendorf für den Kauf gebrauchter Waffen. Waffenkauf ist Vertrauenssache, Jagd und Sportwaffen Hahn eine Anfahrt wert. Muss man erlebt haben, so etwas habe ich noch nicht gesehen, da ist die Waffenkammer einer Kompanie armselig :=)

Ich entschied mich für das „Standard Sortiment“ aller Einsteiger, 357 er Magnum + 9 mm Para




Die Brünner mit modifiziertem Abzug, SPR Visier, eingefrästem Korn, der Revolver Serie, aber fast neuwertig.


Ein Munitionsvergleich macht klar, woher der Rückschlag kommt:


Gewisses Zubehör wie Waffenkoffer, Spektiv zur Trefferbeobachtung usw. braucht es auch




Schießbrille

Auf dem Stand merkte ich, dass Scheibenschießen mit einer Gleitsichtbrille nicht ideal ist. 
Ein Schützenkamerad zeigte mir seine Schießbrille mit Irisblende, so etwas kannte ich noch nicht.
Brillenglas ist klar, Korrektur einer Fehlsichtigkeit. Die Irisblende geht ein anderes Problem an, dass versuche ich mit Bildern zu demonstrieren.

Das Auge stellt auf bestimmte Entfernungen scharf also z.B. auf das Visier


oder die Scheibe


Es ist wie auf den Bildern ersichtlich, nicht alles scharf, auf Grund des Entfernungsunterschiedes einleuchtend. 

Bei Brillen Sperling in Hachenburg gibt es einen Fachmann mit entsprechender Ausbildung, der nahm sich gut eine Stund Zeit, im oberen Stockwerk bauten wir eine Zielscheibe auf, durch 2 Zimmer und Gang gab es dann Anpassung des Equipments, sah bestimmt gut aus, ich mit der Magnum im Anschlag und wechselnde Gläser im Testgestell :=)

Das Resultat sieht dann so aus:




Die Funktion ist wie eine Blende in der Kamera (wird von hinten an das Glas montiert, habe ich nur wegen Lichtreflexionen so aufgenommen).




Das Resultat für`s Auge ist dann ungefähr so


Natürlich bekomme ich nie Scheibe und Visierung zu 100% scharf. Deshalb wird man das Glas so anpassen, dass der Bereich maximaler Schärfe etwas vor der Scheibe liegt, in Verbindung mit der Irisblende ergibt das dann eine deutliche Verbesserung.
Ob sich das in einem besseren Resultat niederschlägt, liegt nicht unbedingt an den Waffen, der Munition, der Brille ;=)

Sommer Diesel 462, Gedanken zum Lenkkopflager

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Gedanken zum Lenkkopflager

©Text und Bilder ThomasB
Das Wissen, was ein Lenkkopflager ist, wo es montiert ist und dass so etwas in jedem konventionellen Motorrad verbaut ist setze ich mal voraus. Hier soll es um erläuternde Überlegungen gehen, was so ein Lager können soll, was es nicht leisten kann, Grundbedingungen für eine einwandfreie Funktion des Lagers und vielleicht auch ein wenig "Luft" aus der, teilweise hysterischen Überbewertung dieses Bauteils bezüglich der Fahrsicherheit gelassen werden.

Das Lenkkopflager soll für eine möglichst spielfreie, über den gesamten Lenkeinschlag gleichmäßig leichtgängige Lagerung der Vorderradführung (Gabel) sorgen und muss zudem noch enorme Kräfte aushalten und weiterleiten können, die beim Betrieb des Motorrads auftreten. 

Skizze, die roten Pfeile zeigen die Richtung, in der das Lager beansprucht wird





Für ein Rangieren des geschobenen Krades oder bei unter-Schrittgeschwindigkeit, also in extrem langsamer Bewegung freut man sich über eine leichtgängige Lenkung die widerstandsfrei einen vollen Lenkeinschlag ermöglicht, dies ist allerdings nicht die Art von Lenken, die im Fahrbetrieb gefordert ist.

Bei höherer Geschwindigkeit sind sowohl beim Kurvenfahren, wie auch bei der Geradeausfahrt ständige, minimale Korrekturbewegungen durch die Lenkung notwendig. Gibt es jetzt beim Lenken Widerstände durch zu stramme Einstellung des Lagers, Verschleiß, Verschmutzung oder ungeeignetes Material führt dies zu einem Fahren wie in einer Spurrille - man muss das Motorrad "herauszwingen", meist mit einer Lenkbewegung über das Ziel hinaus, was dann wieder eine Korrektur erfordert und so fort. Eine entspannte Geradeausfahrt ist ebenso unmöglich wie das Fahren der Ideallinie in Kurven.

Bei einem ordnungsgemäß funktionierenden Lenkkopflager - ich schreibe bewusst funktionierend und nicht eingebaut - , dazu später mehr - können die fahrstabilitätsbeeinflussenden Kräfte ideal dazu beitragen, das rollende Fahrzeug aufrecht zu halten.

Wer hier mehr zu Kreiselkräften, Nachlauf und Gewichtsverteilung von Zweirädern wissen will -> http://bicycle.tudelft.nl/stablebicycle/ 
oder auch etwas einfacher -> http://www.golem.de/1104/82848.html

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Ein ordnungsgemäß funktionierendes Lenkkopflager kann nicht den Geradeauslauf verbessern, dafür ist überwiegend der Nachlauf mit seinen Rückstellkräften und die konstruktionsbedingte Gewichtsverteilung auf dem Krad verantwortlich. Des weiteren kann es auch keine Fahrwerksunregelmäßigkeiten "ausbügeln", die von anderen Bauteilen wie Rädern, Schwinge, Rahmen oder gar Fahrer und Beladung verursacht werden.

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Grundbedingungen für eine einwandfreie Funktion ist einmal ein passendes, möglichst verschleißarmes Material in einer dem Zweck entsprechenden Bauform, üblich sind Kugellager oder Kegelrollenlager. Korrekter Einbau vorausgesetzt sind diese Bauformen recht langlebig und bedürfen nur geringer Wartung. Trotzdem sollte ihre Einstellung regelmäßig überprüft werden, da diese das Fahrverhalten maßgeblich beeinflusst.

Über die negativen Seiten eines zu engen, klemmenden Lagers, Verschleiß wie z.B. "Rastpunkte" oder Korrosion und Abnutzung wurde oben bereits geschrieben, bleibt noch ein zu locker eingestelltes Lager. In diesem Fall kann sich die nicht spielfrei eingespannte Gabel in ihrer Führung axial bewegen, zusätzlich ist je nach Lagerbauform auch ein seitliches Bewegen möglich. Beides verschlechtert die Fahreigenschaften und fördert den Verschleiß. Die leichteren Massen Vorderrad und Gabel bewegen sich bei den, für die Fahrstabilität zwingend nötigen Pendelbewegungen des Fahrzeugs unabhängig und teilweise entgegengesetzt zur höheren Masse des restlichen Motorrades. Diese Gegenbewegung kann von einer Vibration über Lenkerflattern bis hin zum Lenkerschlagen führen. Auch Einflüsse aus dem hinteren Teil des Krades, durch die bereits angesprochenen Räder, Schwinge, Rahmen, Fahrer und Beladung übertragen sich auf das lockere Lager und sorgen für Unruhe im Vorderrad. 

Zu stramme Lagereinstellung kann zu einem Lenkerpendeln bei einem Tempo von ca. 80 kmh führen, was bei Geschwindigkeitserhöhung dann wieder nachlässt , Rastpunkte oder z.B. unrund gewordene Kugeln in den Lagern sind fahrtechnisch unangenehm - zu großes Lagerspiel kann vor allem bei höheren Geschwindigkeiten gefährlich werden, da sich dann aus einem Lenkerpendeln ein Lenkerschlagen entwickeln kann, dass in der Folge dann fast unweigerlich zum Sturz führt.

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Ob man jetzt mit Kugellagern, Kegelrollenlagern oder einfach einem Stück Speckschwarte als gleitender Zwischenlage fährt, ist meist vom Fahrzeugkonstrukteur vorgegeben. Derzeit gängig sind nach wie vor Kugellager, die in der verwandten Bauform sowohl axiale, wie auch radiale Kräfte aufnehmen können. Durch die Ausgestaltung der "Laufrille" - sie ist nicht der Kugelform entsprechend halbrund sondern entspricht eher der Seite einer Elipse - sind diese Lager bezüglich ihrer Einbaulage relativ fehlertolerant. Der Chef eines norddeutschen Rahmenrichtbetriebes, vereidigter Sachverständiger, sagt zu dem Thema, dass einige Zehntel bei dieser Lenkkopflager-Bauform problemlos ausgeglichen werden.

Kegelrollenlager erfordern dagegen genaue Passungen. Alle Anlageflächen und Sitze müssen absolut parallel zueinander sein, Einbau nur zwängungsfrei, d.h. das vielfach in Reparaturanleitungen gezeigte Eintreiben/Einschlagen vor allem des filigranen Außenrings ist ein Garant für ein kurzes Lagerleben. Die, durch die vergrößerte Aufstandsfläche von Rollen gegenüber Kugeln mögliche, längere Haltbarkeit wird also oft durch mangelnde Einbaupräzision und fehlerhafte Montage zunichte gemacht. 

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Das Lenkkopflager ist schuld!

Beliebt, immer gerne in die Menge gerufen, jeder kennt den Schwager von einem, der wegen eines schlechten Lenkkopflagers fast zu Tode gekommen wäre, hätte er den an der geplanten Ausfahrt teilgenommen.

Mal im Ernst:
Wer kann jemanden benennen, bei dem das regelmäßig geprüfte und gewartete Lenkkopflager und nur dieses nachweislich (Gutachten!?) für einen Unfall verantwortlich war?

Bevor dieses arme Teil immer wieder als Schuldiger benannt wird, sollte man alle anderen möglichen Verdächtigen erst mal ausschließen. Wenn sich mal einer in einem der vielen "Schnellfahrerforen" zu dem Thema äußert und von sachkundiger Seite nachgehakt wird, war es dann doch der falsche Reifen, Luftdruck, Sägezähne - komischerweise immer hinten, dann die Labberschwinge und, und, und.
Ein durch Ladung, Sozia oder Sitzhaltung entlastetes Vorderrad, die Flatterregenkombi, es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Moped in den Graben zu werfen, aber Schuld ist natürlich das Lenkkopflager.

Das, bei der Sommer verbaute Teil ist nicht ohne Fehl und Tadel, nach deutschem Präzisionsverlangen vielleicht sogar Schrott, aber, Laufleistungen von 60.000 - 80.000km ohne Auffälligkeiten, d.h. es geht da noch mehr sind doch eigentlich ein Argument dafür, sowohl Rahmenkonstruktion = Lagersitze wie auch das Lager selbst als funktionstüchtige Bauteile zu sehen. Wer sich einmal durch die einschlägigen Foren hangelt, wird selbst bei Honda Baureihen finden, bei denen die Werkstätten auch nach 4 Jahren noch ungefragt Lenkkopflager wechseln, auf Kulanz, weil die Teile Sch...qualität hatten.

Schlussendlich ist es doch so: Die Sommer II und auch der Vorgängerrahmen sind gutmütige Fahrzeuge mit recht kurzem Nachlauf, dadurch leicht zu handeln, kurvenfreundlich und eigentlich fehlertolerant. Geschwindigkeiten, in denen "Hochgeschwindigkeitspendeln" oder echtes Lenkerschlagen auftreten, fährt mit der Sommer keiner. Bei den vereinzelt bemerkten Unregelmäßigkeiten liegt es wohl meist an falscher Beladung, Reifenzustand/Fabrikat, schiefer Schwinge oder fehlender Schwingen-Vorspannung.

Fazit:
- ein Lenkkopflager ist ein sicherheitsrelevantes Bauteil, das die Fahreigenschaften beeinflusst

- ein Lenkkopflager sollte regelmäßig, (nicht nur alle 2 Jahre durch den TÜV) überprüft werden

- ein Lenkkopflager, das die gedachte Funktion erfüllt ist in Ordnung und muss nicht verbessert werden

- ein Lenkkopflager ist ein Verschleißteil

- je nach Konstruktionsprinzip und Lagerbauart können Rahmen-Toleranzen ausgeglichen werden

- ein Kegelrollenlager ist nicht "besser", bei idealen Einbaubedingungen aber haltbarer

- Bei den Bedingungen, unter denen eine Sommerdiesel oder ein gleichstarkes/-schnelles Motorrad betrieben wird, dürfte ein serienmäßig verbautes Lenkkopflager nie ursächlich für einen Unfall sein.

verbaute Lager, sowohl in alten wie in neuen Rahmen, die seit 60.000 km und mehr ihre Aufgabe problemlos erfüllen, selbst nach südamerikanischen Waschbrettpisten noch einwandfrei funktionieren, sollten überzeugend genug sein -> Das verbaute Lager erfüllt seine Zweck, ist belastbar, haltbar, mehr/präziser/hochwertiger braucht es nicht zu sein!

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Über Ausbau und Lagerwechsel soll ein Sommer-Diesel-Fahrer schreiben, ich werde bei meinem Moped versuchen, immer rechtzeitig nachzustellen und zu fetten und gehe bei meiner Jahresfahrleistung davon aus, dass ich bei den o.a. Laufleistungen das Ende und den Wechsel meines Lenkkopflagers den Händen meines Rechtsnachfolgers überlassen zu können.

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PS: Damit keiner auf den Gedanken kommt, der Herr labert rum und kennt das alles nur theoretisch ->

Messung:
Neues Lager aus der Ersatzteilkiste, Enfield-Original-Teil, eingeschweißt mit Transport-/Lagerungsschutzfett drauf. Ohne notariellen Beistand geöffnet, gereinigt und anschließend vermessen - alles fotografiert und von der Laufbahnvermessung der 4 Schalen jeweils ein Kurzfilmchen gedreht.

Fazit:
- Verarbeitung, Oberflächenschutz - Chrombedampfung ohne Kupfer/Nickel-Grund - , Maßhaltigkeit sind für unsere Verhältnisse und Maßstäbe unter aller Sau!

- 2x19 =38 Kugeln, mit der Bügelmessschraube überprüft => 15 Stück mit 6,36mm Ø, 22 Stück mit 6,355mm Ø und 1 Stück mit 6,35mm Ø - doll ist das nicht!

- Bei der Vermessung der Lagerschalen - im Dreibackenfutter eingespannt und mit der Messuhr ausgerichtet, anschließend die Messuhrspitze (Kugel) in der Lagerrille geführt und das Futter gedreht - waren bei allen 4 Lagerschalen Abweichungen von 0,05-0,06mm, d.h. 5/100-6/100mm messbar, auf den Filmchen gut erkennbar.

Selbst wenn ich das Steuerkopfrohr optimal vorbereitet habe, kann mir das unegale indische Lager im Extremfall/ungünstigste Verhältnisse eine Schiefstellung von 4 x 6/100mm bringen, d.h. wir reden jetzt über einen ¼ Millimeter. Bei einem Lager definitiv schon ein Wert!

Wenn ich so ein Schalenpaar trocken mit den zugehörigen 19 Kugeln befülle, dann zusammengehalten bewege tanzen die "kleineren" Kugeln fröhlich zwischen den festgeklemmten großen, man kann sogar Geräusche damit machen - Rumbakugeln sorgen für ein beschwingtes Fahrerlebnis 

Das epochale Filmereignis -> https://vimeo.com/118594575


Mein Lenkkopflager bleibt trotzdem drin und ich fahre damit auch mal 130 kmh, in der Ebene, bergab geht’s auch schneller!

Smith&Wesson, Brünner CZ 75 mit NIKON D7000 ins Bild setzten.

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Fotografische Versuche mit Hausmitteln

Ich bin Hobby Fotograf, praktiziere die Methode Versuch und Irrtum. Produktfotografie im Wohnzimmer ist ohne etwas aufwändigeres Equipment nicht ganz so einfach.
Hintergrund, Licht und Schatten sind die Hauptprobleme für mich.
Mein Ziel ist es nicht, die Waffen 100% exakt abzulichten, mehr eine gewisse Stimmung, Emotionen rüber zu bringen.

Ein erster Versuch mit schwarzem Stoff


Die ganzen Aufnahmen sind mit Stativ, Fernauslöser, Spiegelvorauslösung EIN, ISO 100 oder 200 gemacht. Anfangs testete ich Modus A, machte aber dann mit Manuell bessere Erfahrungen. Alles in RAW, Nachbearbeitung mit APERTURE. Objektiv das SIGMA 18-35 1:1,8, Fokuspunkt manuell ausgewählt, aber mit Autofokus (AF-S) gearbeitet. Mit manueller Scharfstellung erzielte ich keine besseren Resultate.

Nächster Versuch mit weissem Karton


Störend ist natürlich die Kante und der Schatten. Ausserdem sind die Kartons nicht exakt gleich hell, bemerkte ich auch erst nach dem Fotografieren :=(


Das gleiche Bild retuschiert, besser aber noch nicht so 100% perfekt.

Ein Versuch mit der Brünner, da ist der Schatten noch störender.


Gleiches Spiel mit dunklem Karton und dem Revolver


Was auch immer blöd ist, die Waffen stehen ja nicht so einfach in der Position, müssen angelehnt oder irgendwie fixiert werden.

So komme ich nicht weiter, also umdenken, flexibler Karton und versuchen, den seitlichen Lichteinfall zu kontrollieren. 
Man beachte das wirklich professionelle High End Equipment ;=)


Wird langsam besser, bilde ich mir zumindest ein



Was dann noch so rauskam




Anfangs versuchte ich Bilder mit offener Blende, Vordergrund scharf, Waffe etwas unscharf, gefällt mir aber nicht so gut. Glaube, ohne vernünftige Ausleuchtung wird es nicht besser, also wieder sparen :=)

Kommentaren Kritik, Vorschläge erwünscht.

Brünner CZ 75 im sportlichen Einsatz

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Erfahrungen auf dem Schießstand

Während meiner aktiven Zeit war ich in den Einsätzen, auf Übungen mit der Heckler & Koch P8 ausgerüstet.



Eine relativ leichte 9mm Waffe, dem Zeitgeist folgend aus einer Kombination von Metall und Kunststoffen gebaut. Das hat Vor- und Nachteile, hinsichtlich Dauerfestigkeit, z.B. der Magazine eher Nachteile. 

Nun hat das militärische Pistolenschießen sehr wenig mit Sportschießen über 25 m auf dem Stand zu tun. In Afghanistan habe ich nicht die Zeit, mit ruhiger Atmung in aller Seelenruhe zu Visieren, ausserdem ist die Entfernung zum Objekt bei Einsatz der Pistole deutlich geringer.

Ich kaufte mir eine überarbeitete Brünner CZ 75


Wirkt im Vergleich zu P8 deutlich solider, wiegt ungeladen ≈ 1kg, hat einige Modifikationen für den Schießstand.


Während knapp 34 Jahren Bundeswehr habe ich zuerst mit der P1, dann mit der P8 relativ viel geschossen, auf Mannscheiben, Schießkino. Daher bildete ich mir ein, relativ gut schießen zu können :=)
Die Illusion verflog schnell, im Gegensatz zum Revolver traf ich mit der CZ anfangs kaum die Scheibe, geschweige denn das Schwarze :=(
Klar war nur, an der Waffe liegt es nicht *grins*

Ganz ganz langsam, mit Konzentration und Übung wird es etwas besser, die Umstellung ist wirklich extrem, wo vorher blitzartig die Waffe hochgerissen und eine Dublette geschossen wurde, erfolgt nun fast meditatives Atmen, gleichmässiges Durchziehen des Abzuges...

Immerhin gelingt es mir nur, alle auf die Scheibe zu positionieren, das Bild zeigt das Resultat von 5 x 5 Schuss, immerhin 22 im inneren Bereich, die anderen 3 auf der Scheibe weiter aussen.


Was sagt mir das? Üben, üben, üben...... :=)

Sommer Diesel Tuning

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Prinzipiell ist es eigentlich Quatsch, sich Gedanken über Dieseltuning zu machen, wer Leistung will, ist im Regelfall (zumindest bei Einzylindern) mit Benzinern besser bedient.
Trotzdem möchte ich hier einige Erfahrungen und Punkte ansprechen, auch die Information: „was bringt nichts“ kann hilfreich sein  :lol: 

Ausklammern möchte ich in diesem Beitrag das Thema Legalität, wir sind alle erwachsen, jegliche Veränderung hat im Regelfall Einfluss auf Abgasverhalten, Geräusche usw. und ist somit herzerfrischend illegal  :twisted: 
Wem der Kolben durch den Tank kommt oder die Kühlrippen wegschmelzen braucht auch bei Jochen nicht unbedingt über Kulanz...  :lol:  :lol:  :lol: 

Die folgenden Auskünfte beruhen auf meiner Erfahrung, sind alle im Lauf der Zeit persönlich getestet worden, natürlich subjektiv und nicht zwingend allgemeingültig  :lol: 

Luftfilter,
egal ob K&N, DNA, Serie, wirklichen Effekt konnte ich nicht feststellen, beruht wohl mehr auf dem Placebo Effekt  :shock: 


Fördermenge:
Klaren Einfluss auf Verbrauch und auch Leistung hat die Einstellung der Fördermenge.


WICHTIG:
Mit Körner oder Meißel Position der Schraube markieren, damit man auf den originalen Stand zurück kann  :!:
In 1/16 Schritten arbeiten, reagiert sehr sensibel. Links mehr, rechts rum weniger Fördermenge.
Wenn im Rückspiegel die Strasse vor Abgasen dicht ist, und die Karre 3 Liter säuft, war es zu viel.
Immer nach jeder Verstellung einen Tank durch fahren, der Verbrauch kann massiv nach oben schnellen  8-)


Kanäle überarbeiten
Diesel arbeiten mit Luftüberschuss, auf Grund guter Beziehungen zu ABP gab ich einen Versuchskopf zum Kanäle überarbeiten dort ab.


Das Resultat war ernüchternd, etwas Verlust im unteren und mittleren Bereich, drehte zwar auf der BAB fast grenzenlos, aber keinerlei Leistungszuwachs.
Hatz hat seinen Job gemacht..
Bringt nichts  :cry: 


Förderbeginn:
Beim Diesel erfolgt das Entzünden des Kraftstoffes mit dem Einspritzen in den Brennraum, daher auch der Begriff „Selbstzünder!“
Vom Beginn der Verbrennung bis zur maximalen Druckentfaltung vergeht etwas Zeit (Zündverzug).
Daher spritzt man schon etwas vor dem oberen Totpunkt ein.

Jedem dürfte klar sein, dass der Kolben bei Leerlaufdrehzahl länger vom unteren bis zum oberen Totpunkt braucht, als bei Nenndrehzahl.
Deshalb arbeiten z.B. Benziner mit verstellbarem Zündzeitpunkt, der wandert bei höheren Drehzahlen in Richtung früh.
Das hat unser, für den stationären Betrieb konstruierter Motor, leider nicht.
Der 1B14 hat den Förderbeginn 14° vor OT, steht auch auf dem Typenschild, habe Beispielhaft eines abgelichtet.


Tendenziell kann man sagen, früherer Förderbeginn --> oben raus mehr Leistung, höhere Kopftemperatur, härterer Lauf, unterer Bereich und Leerlauf schlechter und umgekehrt. Kann gemessen und eingestellt werden, dazu muss das Primärgehäuse samt Kupplung etc. runter. 
Eine Gradscheibe wird auf die auf die Kurbelwelle geschraubt, ein Zeiger aus Draht angebracht.
Da man nicht an die OT Markierung kommt, wird ein Ventil so weit rein gedreht, dass es beim ganz zarten Drehen des Motors an den Kolben stößt, Gradzahl auf der Scheibe notieren, Motor in die andere Richtung drehen bis zum Kontakt, Gradzahl wieder notieren, halbieren, dort ist OT, klar, oder  :lol: 


Ventil wieder rausdrehen, damit der Motor über OT gedreht werden kann.

Über ein Röhrchen kann jetzt der Förderbeginn abgelesen werden, Details sind im Werkstatthandbuch von Hatz nachzulesen, würde hier den Rahmen sprengen.


Eingestellt wird das durch Unterlegen oder Entfernen von Scheiben (Nr. 10 im Bild) unter die Einspritzpumpe, Bilder ©Hatz

Kurz formuliert, mehr Scheiben, späterer Förderbeginn, weniger Scheiben, FB früher.
Wir haben das spasshalber getestet  :lol: 

Waren bei ungefähr 16° vor OT. Von Jochen ab Richtung BAB, Motor klingt sehr kernig  :shock: 
Auf der Dosenbahn dann den Hahn voll aufgedreht, 1B40 auf Steroiden, dreht locker hoch, mal eben mit gut 100 km/h die Trucks geschnupft, geil.
Mein linkes Auge erfasst das VDO Messgerät, 195° Kopftemperatur nach etwa 5000 m  :o
Das waren dann geschmeidige 30° mehr wie auf der Hinfahrt  :geek: 
Maximal waren bis dahin 185° bei +45° Aussentemperatur in Marokko, bei der Testfahrt hatte es knapp + 10°  :oops: 
Schnell den Hahn zugemacht, brauche den Motor noch, nächste Ausfahrt raus, zurück Richtung Jochen, Temperatur fällt sofort auf 140°.
Gut wieder Anschlag, Kiste renn beeindrucken, Zeiger innerhalb knapp 2000 m fast bei 200°, so mit 75 km/h waren es dann noch knapp 180°.
Bergab zum Jochen dann wieder alles im grünen Bereich  :roll: 
Im Ort dann festgestellt, gleichmässiges Fahren mit Teillast geht nicht, der Motor lief wie ein Sack voll Nüsse.
Auf dem Hof ging er direkt aus, Leerlauf nicht existent, klar, der Kolben bekommt in der Aufwärtsbewegung voll auf die Mütze, 
war wohl kurz vor dem rückwärts laufen  :mrgreen:
Funktioniert also nicht, alles wieder zurüchgebaut, war dann auch keine Zeit mehr für weitere Tests.
Der Rennmechaniker...

Resümee:
Die Hatzianer sind nicht doof, der 1B40 ist wohl die optimale Kombination zwischen Laufkultur, Leistung, Verbrauch, Lebensdauer  :handgestures-thumbup: 
Feintuning ist möglich, aber mit Risiken behaftet, ohne das Messinstrument hätte ich den Motor wohl gnadenlos verheizt  :oops:  :cry: 
Wer nicht genau, wirklich genau weis, an welcher Schraube er drehen muss, lasse es lieber.
Kann zu spontaner Kontoentleerung führen  :lol: 
Das auch der umgekehrte Weg (Trimmen Richtung Sparsamkeit) problembehaftet sein kann, wurde hier auch schon festgestellt.

Klar muss auch sein, so Versuche sind sehr zeit- und arbeitsintensiv, Resultat vorher ungewiss.
Prinzipiell ist das alles Quatsch, war der Spass am Testen, wie Anfangs geschrieben, die Erkenntnis: GEHT NICHT ist auch was wert  :lol:

Honda Wave 110i oder das wahre Nutzkrad

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Motorrad Nr. 39 war (und ist) meine Sommer Diesel, jetzt seit 5 Jahren und 70.000 km im Besitz.


Meine 2-Rad Vita begann 1969 mit einem Mofa, Garelli Europed, gebraucht. Soweit ich mich erinnere, war an der Karre eigentlich immer was zu Schrauben :)
Die Diesel war der Versuch, sich aus der motorisierten Leistungsgesellschaft radikal auszuklinken, Tacho 300 auf der Dosenbahn und gut 45° mit diversen Supermotos erschienen mir nicht mehr alltags kompatibel und begannen mich zu langweilen.
Der Bekanntenkreis reagierte von mitleidigem Lächeln über völliges Unverständnis bis zu hinter meinem Rücken abgeschlossenen Wetten: „in spätestens 3 Monaten hat er wieder was Vernünftiges, 11 Ps Diesel, da hat ja jeder Anlasser...“
Zugegeben, auch ich war nicht frei von Zweifeln :=(
Es gab (und gibt) Momente, da wäre mehr Dampf, Überholen mit einem kurzen Zucker aus dem Handgelenk, schon nett. Da ich das mit dem altersgemäßen Fahrstil und der entsprechenden Einsicht, Reife, aber irgendwie nicht hinbekomme....
Von England bis zur Südspitze Marokkos hielt die Sommer durch. Meistens ohne, manchmal mit Unmutsäusserungen in Form von etwas Öl / Fett auf der Aussenseite, aber immerhin, bisher kam ich immer aus eigener Kraft zum heimischen Carport :=)

Letztes Jahr benötigte das liebe Töchterlein dann relativ kurzfristig ein Auto, da mein Smart mit ≈3000 km jährlich nicht gerade häufig genutzt wurde, ist die Rollenverteilung ganz einfach, sie fährt, ich zahle :=)
Manchmal habe auch ich Termine, der Faktor Zeit spielt auch Nachts eine Rolle, nicht alles geht mit dem Fahrrad, auch wenn das durch Bosch Unterstützung die Reichweite schon erhöht. Also nutzte ich erstmals die Sommer auch im Winter :=)



Das werde ich aus mehreren Gründen nicht mehr tun. Die Salzlake hinterlässt trotz Wachs, Fett etc. doch gewisse Spuren die mich stören und den Pflegeaufwand massiv erhöhen, zumindest wenn man nicht so auf coolem used Look steht. Bei Glätte sind ≈190 kg eben doch viel, der Hatz 1B40 ist nun auch nicht für butterweichen Lauf bekannt, auch 11 Ps können am Hinterrad rupfen. Ausserdem sind Kurzstrecken unter 20 km Gift für den Motor, da bin ich bei 50° Öltemperatur, stört mich vermutlich mehr als den Diesel.
Einer der Hauptgründe ist aber, bis zu dem Zeitpunkt war jede Fahrt Urlaub, ohne Zeitdruck, quasi gelebte Meditation, ich musste nicht zum Zeitpunkt X am Ort Y sein. Das Gefühl möchte ich erhalten.

Lange Rede kurzer Sinn, ein 3. Fahrzeug musste her, nein, nichts mit 4 Rädern, für ein 2. Pkw bin ich noch nicht alt genug...

Die Qual der Wahl, oder weniger ist manchmal mehr...

Ein Diesel Motorrad prägt, 2-2,5 Liter Verbrauch, ewig haltende Reifen und Komponenten, Beschleunigungsmessung mit Kalender anstelle von Stoppuhr.. An die sehr niedrigen Betriebskosten kann man sich gewöhnen.
Die Ergänzung dazu sollte folgende Eigenschaften haben:
Leicht, handlich, praktisch, zuverlässig, Stauraum... ein echtes Nutzkrad eben.
So etwas fahren in Deutschland wenige, abseits des Mainstream, selbstbewusst genug auf Prestige und Leistung zu verzichten, nicht weil man muss, es sich nicht leisten könnte, sondern weil man will.


Mein erstes Motorrad mit 18 nach der Kleinkraftrad Zeit war eine 125 er Honda SL, eine nette, kleine und optisch durchaus gelungene Enduro. Danach hatte alles deutlich mehr Leistung, von 1, 2, 3 und Vierzylindern, 2 und 4 Takte war alles dabei.


Im Diesel2rad Forum gibt es einen überschaubaren Kreis von Cub Fahrern, auf Honda Innova oder Wave unterwegs. Der Typ von Kradist, der noch fährt, wenn andere auf Grund des Wetters nur noch vom Fahren reden.
Könnte man sich zumindest mal anschauen, Quasi Back to the Roots, dachte ich mir. Beratung und Händler in der Nachbarschaft sind mir wichtiger als einige, vermeintlich gesparte Euronen, ich fuhr zu  Zweirad Neudorf in Herdorf. Der Mechaniker dachte wohl, es kommt ein Kunde mit Lager Schaden, den Klang einer Sommer Diesel kannte er noch nicht, wenn sich eine Honda so anhört, wird es teuer :=)
Chef nicht da, ein optisch sehr junges und real sehr schlankes Mädchen, Sarah nahm mich in Empfang. Meine anfängliche Skepsis ob ihrer Fachkompetenz legte sich schnell, da wurde ich schon sehr oft von deutlich älteren, männlichen „Profis“ erheblich schlechter Beraten. 1+, vergebe ich selten, aber hier klar verdient!

Eine kurze Probefahrt genügte, Moped bestellt. Der Kaufpreis ziemlich genau 1/5 Sommer ;=) Irgendwelche Nachbauten wollte ich mir nicht antun, eine Honda sollte es schon sein.


Diese Woche war es dann soweit, Wave da, Givi Scheibe auch, nur der Topcase Träger fehlt noch, hilft nur Geduld, am Händler liegt es nicht. Der Mechaniker von Zweirad Neubold übergab und erklärte mir das Fahrzeug vorbildlich, so langsam wir das mit dem Loben inflationär, aber auch er hat die 1+ redlich verdient.

Ein Hatz 1B40 wiegt gut 50 kg



Die Wave gerade mal das Doppelte



Auf der Heimfahrt fühlte ich mich wie auf einem

  

Etwa 70.000 km mit dem rechts geschalteten Getriebe


hinterlassen ihre Spuren im Gehirn, der reflexartige Tritt auf die Wave Fußbremse, beim Versuch hochzuschalten, ja, Fußbremse funktioniert :=)
Die letzte Schaltwippe hatte ich mit 17, an einer 4,5 Ps Honda Dax. Das die Gänge dann links alle nach unten Geschaltet werden, nicht 1. unten, Rest nach oben, erhöht die geistige Flexibilität. Andere lösen Kreuzworträtsel, ich fahre Wave.

Wer heute ein aktuelles Motorrad kauft, bekommt zu 95% eine Lifestyle Produkt, Optik geht oft vor Funktion, kurze Fahrt auf nasser Strasse, Motorrad und Fahrer eingesaut.
Was andere uncool finden, gefällt mir. Ein Schutzblech, dass keine Verlängerung braucht!




Da wird der Motor eben nicht mit Dreck zugepflastert, Form folgt der Funktion



Das Konzept ist eigentlich eine Mischung aus Roller und Motorrad, Tank unter der Sitzbank, kleines Staufach.



Über das „Bordwerkzeug“ hüllen wir gnädig den Mantel des Schweigens, anderseits, dass ist ein Honda, wer braucht da...... :=)


Die ersten 100 km


Halbes Gewicht, auch 4 Gänge, ähnlicher Geschwindigkeitsbereich wie die Diesel. Die Ganganzeige ist, zumindest für Wave Rookies, durchaus hilfreich.


Wenn man das System der Schaltung kapiert hat, im Stand kann auch vom 4. Gang direkt in den Leerlauf geschaltet werden, klappt das ganz gut. Zwischengas geben bedarf noch etwas Training, auch ungewohnt ist die Schalter Anordnung, an der Sommer ist Hupe unten, Blinker darüber, hier umgekehrt. Der Motor kommt auch mit dem Kickstarter sofort, läuft sehr leise und ruhig. Der Hatz signalisiert akustisch und durch seine Vibrationen, dass er läuft. An der Ampel ist vom Honda Motor nichts zu spüren, dass Gas extrem leichtgängig.
Ungewohnt ist der Drehzahllevel, liegt wohl im doppelten bis dreifachen Bereich des Diesel. Über die Geschwindigkeit betrachtet sind die Schaltpunkte ähnlich, wirklich positiv überrascht hat mich der Durchzug des 109 ccm Motors, auch die Fahrleistungen liegen nahe bei der Diesel, bin aber noch in der Einfahrphase und dresche das Ding nicht bis ans Limit.
In den 80 igern flogen bei mir Reifen aus asiatischer Produktion spätestens beim ersten Kundendienst runter, die Cheng Shin geben aber bislang keinerlei Grund zur Klage. Das Fahrwerk mit den sehr filigranen Federbeinen funktioniert, die Sitzbank ist überraschend komfortabel. Nach etwas Gewöhnung lässt sich die Wave Fahrrad mässig um die Ecken schmeissen, gar nicht so langsam, schmale Reifen und geringes Gewicht haben was :=)
Verbrauch dürfte nach Spritmonitor irgendwo um die 2 Liter liegen, wird sich zeigen. Der Tank ist mit 3,7 Litern Inhalt etwas mickrig, Tankanzeige wird getestet, um ein Gefühl für reale Reichweite zu bekommen.

Wird fortgesetzt..

Honda Wave 110i, Teil 2

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Erste Erfahrungen, Details, Anmerkungen:

Motorräder, Roller mit kleinem Hubraum, Leichtkrafträder sind immer für Produzenten und Käufer diffizil. Wenig Hubraum bedeutet nicht automatisch, dass man wenig Qualität möchte. Gerade in Deutschland herrscht oft die Meinung vor, wer eine 500 er fährt, kann sich die 1000 er nicht leisten, armes Schwein :=)
Schon mit der Diesel stieß ich bei vielen auf völliges Unverständnis, 10 k€ für 11 Ps??? Ein klarer Fall für die Psychiatrie, wahrscheinlich Spätfolgen der Bundeswehr Einsätze..
Eine Honda Wave sieht aus wie ein Moped, kostet für den durchschnittlichen GS Fahrer maximal 50% seines Zubehörs, natürlich ohne Bekleidung, man wird dann schnell in die Hartz 4 Liga geschoben. Wer dann noch mit vernünftiger Motorradbekleidung auf der Wave sitzt, dem wird zur psychischen Störung gleich noch ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis attestiert :=)

Genug gelästert, gibt auch vernünftige GS Fahrer, war ich selbst einer (wenn auch mit 2-Ventiler)..
Eine Wave ist in ihrer Klasse nicht unbedingt das billigste Fahrzeug auf dem Markt, wobei es in Deutschland was vergleichbares eigentlich kaum gibt. Einige subjektive Bemerkungen zu Details, die mir so aufgefallen sind:

Motor:
Mit 16 (1970) fuhr ich eine Kreidler Florett RS, 6,25 PS! Irgendwann mit 17 dann die Honda Dax mit 4,5 Ps, 50 ccm Viertakter, hatte auch die Schaltwippe und Fliehkraftkupplung wie die Wave, mit der Dax sammelte ich erste Off Road Erfahrungen..
Grundsätzlich sah der Motor schon damals fast so aus wie heute, liegender Zylinder, Luftkühlung.
Die Welle hat nun brüllende 109 ccm, Bohrung 50 mm, Hub 55,6 mm, also fast schon ein Langhuber ;=) An meiner Begeisterung für den Durchzug des kleinen Motors hat sich nichts geändert, von 40 in der City bis knapp Tacho 100 alles in einem Gang, mit 100 kg und nicht wirklich schmächtigem Fahrer, schon eine Ansage.
Da ich es immer etwas genauer wissen will, kam ein Ölthermometer in den Einfüllstutzen.




0,8 Liter Öl sind nicht viel, man sollte meinen, einmal um den Block und dann ist die Suppe warm. Bei kühlen Aussentemperaturen (<=+5°) kommt man nach 20 km Landstrasse gerade so auf 60≈65°! In der City 40-50°. Bekannterweise haben luftgekühlte Motoren im Vergleich zu flüssigkeitsgekühlten deutliche Temperaturdifferenzen, je nach Bauteil. Der Kolben wird sehr schnell oben heiß, dehnt sich aus, währen der Zylinder gerade handwarm ist. Dresche ich das Motörchen kalt, wird der wohl nicht gerade blockieren, aber sicher stärker verschleissen. Gutes, teilsynthetisches Öl und eine Gashand mit Gefühl sind sicher Lebensverlängernd.

Der Motor hat keinen Ölfilter im herkömmlichen Sinn, nur ein Sieb und eine Zentrifugalfilter. Beide werden laut Plan nach 12.000 km gereinigt. Das Öl wird bei 1000 km, dann alle 4000 km gewechselt. Weil ich es für sinnvoll halte, kaufte ich bei Kellerharrer Customs eine Ablassschraube mit sehr starkem Magnet.




Zum Einbau, muss natürlich die ursprüngliche Ablassschraube raus, also stellte ich einen sauberen Messbecher unter, der Motor hatte da 200 km gelaufen, im Einfahrmodus mit stark wechselnder Drehzahl ohne Vollgas Orgien.  Die beeindruckenden Späne sind Produktionsrückstände sein, dass Motorspülen überlässt Honda vertrauensvoll dem Kunden :=) 
Bei mir fliegt das Öl nach 300 km raus, dann bei 1000 wieder in der Inspektion. Bin gespannt, was sich so an der Schraube ansammelt. Ein gutes Öl ist sicher nach 4000 km nicht am Ende, aber es gibt eben keinen Filter. 0,8 Liter sind zu verschmerzen.




Die Schraube wird einfach gegen das Original gewechselt, mit 21Nm angezogen. 






Getriebe / Übersetzung:

4 Gänge, Fliehkraftkupplung zum Anfahren-Anhalten, über Schalthebel betätigte Scheibenkupplung für den Wechsel der Gänge. Serienmässig 14-37 übersetzt, erscheint mir etwas zu kurz, im reinen City Einsatz mit 2 Personen vermutlich passend.




Ich bestellte bei Kellerharrer Customs ein 15 er Ritzel, mit knapp 4€ auch als Schwabe eine akzeptable Investition. Der Umbau stellt halbwegs Technik Affine vor keine größeren Probleme.






Bringt etwa 500 Umdrehungen im oberen Bereich



Erscheint mir harmonischer, ausserdem habe ich dann bei 90 nicht immer das Gefühl, der Kolben kommt gleich durchs Vorderrad geschossen.


Details Hinterrad:

Wie Anfangs angedeutet, unterliegen Konstrukteure oft dem Diktat der Kaufleute, billig, billig, billiger....


Erfreulicherweise ist das bei der Wave nur bedingt der Fall, möchte ich am Beispiel Hinterrad darstellen. Vernünftige Kettenspanner, Verschleißanzeige für Bremsbeläge.




Baut man das Rad aus, findet sich ein integrierter Ruckdämpfer, Kettenblatt wurde nicht einfach an die Trommel geschraubt.




Bremsankerplatte mit Belägen und Trommel



Das habe ich an deutlich teureren Zweirädern schon schlechter ausgeführt gesehen.


Zubehör:

Von Honda gibt es eigentlich nichts :=(
Ob das nur in Deutschland so ist, entzieht sich meiner Kentniss. Eigentlich seltsam, gerade so ein Fahrzeug ist prädisteniert für Einkäufe, tägliche Fahrten zum Job etc.

Der externe Zubehörmarkt ist überschaubar, Givi baut Scheibe, Topcase samt Halter, Puig Scheiben, Handschützer.

Die Givi Scheibe samt Halterung macht einen sehr robusten und hochwertigen Eindruck.






mit ABE, also legal und ohne Eintragung nutzbar.



Die Oberkante geht mir so etwa bis zur Nasenspitze, keine Windgeräusche, keine Verwirbelungen, guter Schutz gegen Kälte und Nässe. Ob sie hinsichtlich der Geschwindigkeit einen Einfluss hat, keine Ahnung, bin bislang nicht ohne gefahren.
Meiner Meinung nach ihr Geld wert.



Was sonst noch auffiel:

Der Motor lässt sich auch nach einer Nacht und bei um die 0° locker mit einem Tritt auf den Kicker starten, im Gegensatz zu der Diesel auch für 50 kg Mäuse ohne Probleme. Läuft sofort rund und angenehm leise.


Die Tankuhr erfordert Nervenstärke.


Der Tank fasst 3,7 Liter, laut Bordbuch, wenn die Nadel den roten Bereich berührt, sollen noch 0,98 Liter drin sein. Aha, 0,98 Liter, na ja, scheint ein hochpräzises Instrument zu sein, dass vermutlich Mondphase, Sonnenflecken und Luftdruck mit in die Berechnung integriert. Tank voll, Zeiger rechts am Anschlag, 100 km gefahren, Zeiger nähert sich rasant der Reserve Markierung. Nach etwa 125 km war der Zeiger links vom roten Feld, da habe ich dann langsam die Nerven verloren, Weichei eben, bin zur Tanke gefahren. 3 Liter gingen rein. Laut Aussagen erfahrener Innova und Wave Treiber soll der Verbrauch bei warmen Temperaturen und nach der Einfahrphase deutlich sinken, 1. Tanken 2,6 Liter, 2. Tanken 2,48 Liter / 100 km. Finde ich noch etwas hoch, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Zur Beruhigung meiner altersschwachen Nerven ist jetzt unter der Sitzbank ein Fuel Friend Plus mit einem Liter Sprit verstaut :=)
Na denn, raus auf die Kiste, fahren...



Hoffe inständig, das Givi den Träger für das Topcase endlich liefert..
wird fortgesetzt...

Sommer Diesel, Motor warm fahren?

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Ich möchte hier einen etwas technisch angehauchten Beitrag zum Thema „Motor warm fahren“ posten, um mit einigen Mythen und grundsätzlichen Fehlern aufzuräumen.

Um zu verstehen, was da im Motor passiert, ist etwas Physik nötig. Die meisten Stoffe dehnen sich bei Erwärmung etwas aus, abhängig vom Material allerdings unterschiedlich stark!

Beispiel Ventiltrieb, bei betriebswarmem Motor müssen die Ventile im geschlossenen Zustand zwingend mit den Sitzflächen (Pfeile) voll auf den passenden Flächen im Zylinderkopf (Pfeile) aufliegen, um die im Ventil gespeicherte Wärme an den Kopf abzugeben.



Ist das Spiel zu klein, wird zumindest das Auslassventil (das kleinere) über kurz oder lang verbrennen.

Auf dem Bild ist zu erkennen, wie die Übertragung von der Nockenwelle bis zum Ventil erfolgt.

Alle technischen Zeichnungen ©Hatz



Das Spiel muss im kalten Zustand 0,1mm betragen, dann ist sichergestellt, dass auch bei warmem, bzw. heissen Motor das Ventil zu 100% schließt.

Man muss also begreifen, erst wenn der Motor volle Betriebstemperatur hat, herrschen überall die für den Betrieb optimalen Spiele

Wir starten einen kalten Motor, wo entsteht Hitze?
Natürlich im Brennraum, hier durch den Stern dargestellt



Zuerst wird der Kolbenboden heiss und dehnt sich aus



Der Kolben bewegt sich in einer Buchse, die wiederum sitzt im Gehäuse




Oben drauf abgeschlossen durch den Zylinderkopf, der natürlich auch schnell erwärmt wird. Der Knubbel in der Mitte ist die Einspritzdüse.



Die schwächsten Stellen sind die Stege zwischen Ventilsitz (EV= Einlassventil etc.)



Wenn man sich das Bild mit der Buchse und dem Kolben anschaut, wird klar, kurz nach dem Start wird der Kolbenboden, Buchse oben und Zylinderkopf schnell heiss, dehnt sich aus, während der Rest noch kalt ist. Der ganze Motor verzieht sich etwas, jage ich den kalten Motor gleich voll hoch, natürlich entsprechend stärker.
Wer bei Temperaturen unter +10° unterwegs ist, und die Öltemperatur messen kann, wird nachdenklich, das passiert wenig, 40≈50°für über 10 km Strecke.



Nun könnte man denken, alles klar, lasse den Motor halt minutenlang warm laufen.
Dazu schreibt Hatz folgendes:



Längeres Laufen ohne Last, stundenlanges Bummeln mag der Motor auch nicht:



Resümee:

Über Öl habe ich schon viel geschrieben, kann man nachlesen.
Kurzstrecken <10 allem="" bei="" daf="" den="" es="" f="" geeignetere="" gibt="" gift="" ist="" kalter="" km="" konzepte.="" motor="" p="" r="" umgebung="" vor="">Motor starten, maximal 30 Sekunden im Leerlauf tuckern lassen, dann losfahren und mindestens 10 km etwas behutsam mit der Gashand umgehen.

Ist wie mit dem Einfahren, der Motor platzt nicht, wenn ich ihn im Neuzustand Vollgas über die Piste jage. Kommt dann immer das Argument: Eine Rüttelplatte fährt auch keiner ein..
Der zerlegt sich auch nicht, wenn ich ihn jeden Morgen kalt in den Begrenzer drehe..

Aber: die Physik und Mechanik, Verschleißverhalten gelten für jeden Motor, egal ob in der Baumaschine, dem Pkw, Motorrad...
Bei höherer Kilometerleistung zeigen sich dann die Sünden, steigender Ölverbrauch, nachlassende Kompression.

Der Fahrer hat es im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand :=)10>

Diesel Einzylinder im Motorrad?

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Das Forum wächst kontinuierlich, nicht jeder stammt aus einen technischen Beruf, ist eventuell trotzdem an einigen Informationen interessiert.
Will man einen Hatz, Yanmar, Lombardini mit gängigen Motorradmotoren vergleichen, ist das nicht so einfach. Was zählt, Leistung, Hubraum, Zahl der Zylinder, Art der Kühlung? 11 Ps, dazu brauche ich einen luftgekühlten 125 ccm Einzylinder Benzinmotor, der kann mangels Drehmoment die Leistung nur über die Drehzahl holen. Luftgekühlte 500 er gibt es neu kaum noch, Royal Enfield hat einen im Programm (EFI), mit nominell 27 Ps. Interessant wäre der Versuch, einen 500 ccm Benzinmotor, langer Hub, 2 Ventile, reibungsreduziert mit DLC Beschichtung, moderner Einspritzanlage und ca. 15 Ps zu bauen. Könnte vermutlich an die Verbrauchswerte des Diesels rankommen.Gibt es bislang nicht, daher konzentrieren wir uns auf existierende Technik.Betrachten wir zuerst das Anforderungsprofil, d.h. was wird von dem Motor erwartet?

Motorrad: 

Gewicht spielt immer eine Rolle, der Motor sollte möglichst leicht sein, genügend Leistung und ein breites, nutzbares Drehzahlband haben. Dazu muss er die gängigen gesetzlichen Bestimmungen in Punkto Abgase, Geräusche erfüllen. Verbrauch und Lebensdauer sind wichtig, aber je nach Art des Motorrades variabel. Das gilt auch für die Wartungsintervalle, die Tendenz geht, zumindest bei größeren Motoren zu 10.000 km. Wird im Regelfall (Rennbetrieb klammere ich aus) überwiegend im Teillastbetrieb gefahren, Dauervollgas ist die Ausnahme, Streckenverbote, Verkehr erlauben selten die Leistung permanent auszunutzen. Inspektion im Regelfall in der Werkstatt beim Spezialisten.Ersatzteilpreise oft heftig, meist verkauft der Erstbesitzer das Teil, bevor der Motor platzt.

Industrie, Stationärmotor:


Zuverlässig, hohe Lebensdauer, möglichst Wartungsarm, Effizient. Wird weltweit eingesetzt, von Arktis bis Sahara, oft als Backup System, z.B. Stromerzeuger. Steht ein halbes Jahr, wird dann wochenlang am Limit betrieben, oft schlecht gepflegt.Drehzahlbereich ist relativ schmal, breites Drehmoment Band wichtig, damit bei sprunghaft ansteigender Last (18:00 Uhr, 20 Mann schalten das Licht ein) die Drehzahl nicht in den Keller fällt. Daher grosse Schwungmasse, relativ grosser Hubraum bei geringer Leistung. Abgas- und Geräuschwerte unterliegen ebenfalls gesetzlicher Regelung. Wirtschaftlichkeit ist essentiell, Gewicht möglichst leicht, da der Motor transportiert werden muss, steht aber nicht an erster Stelle. Hohe Lebensdauer wird erwartet, Motorüberholung zu günstigen Kosten ein Kaufargument. Inspektion muss ohne Laptop und umfangreiches Spezialwerkzeug von normalen Mechanikern durchzuführen sein.





Konstruktion, Dimensionierung:

Vergleicht man Benziner und Diesel, dann wirken die Bauteile des Benzinmotors geradezu filigran, Lager, Kurbelwelle, alles erheblich leichter, dünner. Schrauben, Muttern herkömmliche Grössen, Innensechskant, kein Kreuzschlitz, Motorengehäuse meist rustikal, nicht lackiert. Für die Wartung benötigte Öffnungen leicht zugänglich. 
Gestartet wird über Seilzug, Kickstarter, meistens auch E-Starter vorhanden. 
Aktuelle Motoren sind Direkteinspritzer, benötigen keine Glühkerze. Die Kühlung erfolgt über ein Gebläse, dass sich auf der Schwungscheibe befindet, die Luft wird über ein Gehäuse, meist aus Blech, von einer Seite dem Zylinder zugeführt. 


Optisch haben Dieselmotorräder meist eine Prospektseite, da sind Kühlrippen erkennbar. Die Gebläseseite erinnert dann mehr an Rasenmäher Technik. 
Vorteile der Luftkühlung sind robuste Bauweise, kann nicht einfrieren, undicht werden, wartungsarm. Kühler, Schläuche, Kühlflüssigkeit, Thermostat, Umwälzpumpe entfallen.
Nachteile, lauteres Betriebsgeräusch, Gebläse kostet Leistung.


Technik im Motorrad:

Will ich einen Stationär Dieselmotor im Motorrad verwenden, treten mehrere Probleme auf. Es wird ein externes Getriebe erforderlich, eine Kupplung, irgendwie muss ich Motor und Getriebe verbinden. Daher bieten sich grundsätzlich Motorräder mit Pre Unit Getriebe an, z.B. Royal Enfield, BMW (alte Boxer), Ural etc.



Die Position des Getriebes im Rahmen kann ich nicht so einfach verändern, Kardan oder Kettenlinie sind fixe Faktoren. Im Falle Royal Enfield ist der Diesel allerdings breiter als das Benzin Original. Setze ich den Motor nun einfach nach rechts, läuft er deutlich aussermittig, optisch blöd, vom Schwerpunkt her ungünstig. Lösbar mit einer längeren Getriebehauptwelle, die liegt leider nicht so im Regal, muss angefertigt werden. 
Übertragung der Kraft von Kurbelwelle auf die Kupplung erfolgt meist über eine Duplexkette im Primärkasten, oder über Zahnriemen, dann ist eine Trockenkupplung erforderlich. 



Ein Motorradöl ist immer ein Kompromiss, darf nicht zu gut schmieren, sonst rutscht die Kupplung, soll auch die hohen Drücke der Zahnräder verkraften. Sind Motor, Kupplung und Getriebe getrennt, können für jeden Bereich spezielle Schmierstoffe verwendet werden, hat also auch Vorteile. 
Ein weiteres Problem stellt die geringe nutzbare Drehzahlspanne des Dieselmotors da. Der Hatz 1B40 hat ein real nutzbares Drehzahlband von etwa 2500 1/min. 1000 Umdrehungen im Leerlauf, ab gut 3500 Umdrehungen wird es zäh. Ein Einzylinder Benziner macht zumindest kurzfristig 5000 1/min, moderne Motoren deutlich mehr. Je na Übersetzung bedeuten 3600 1/min 106 km/h, 5000 1/min 146 km/h. Will ich mit dem Diesel auf akzeptable Geschwindigkeiten kommen, muss sehr lang übersetzt werden. Ein Enfield Getriebe ist im letzten Gang 1:1 übersetzt. Von Getriebe zu Hinterrad sind die Varianten beschränkt, aus Platzgründen kann ich nicht beliebige Ritzel Grössen verbauen.



Fahren mit der Diesel:

Wer von einem „normalen“ Motorrad kommt, muss sich völlig umstellen. Der 1. Gang dient zum anrollen, von ≈40-Vmax geht fast alles im letzten, meist dem 4. Gang. Wildes Ausdrehen der Gänge bringt, ausser Krach, meist nichts. Vor der Kurve zurückschalten, noch schnell überholen, einfach vergessen. Hektisches Bremsen (ausser in Notsituationen) ist kontraproduktiv. Schnell, zumindest für die Technik, macht ein weicher, runder Fahrstil. Mit einer Supermoto korrigiere ich kleine Fehler mit dem Gasgriff, meist steht genügend Leistungsüberschuss zur Verfügung. Etwas flottere Ausfahrten in einer Gruppe Diesel, jede falsche Kurvenlinie, zu starkes Bremsen, Verschalten wird gnadenlos bestraft, mit 20 Meter mehr Abstand, die ich nicht so einfach wieder reinfahren kann. 
Ich habe mindestens 20.000 km, unzählige Kurven, Passstrassen gebraucht, um das System Diesel halbwegs zu kapieren. Der Lernprozess endet wohl nie, kann mich immer noch ärgern, wenn ich unnötig an die Bremse langte, oder die Linie eben doch nur zu 95% passt. Da hilft nur, bewusstes Fahren, an sich arbeiten...
Auf so ein Motorrad muss man sich einlassen, gilt natürlich für jedes Fahrzeug, aber die Diesel besonders. Wer das schafft, wird mit einem wohl einzigartigen Fahrerlebnis belohnt, kann sich aus der heute üblichen Leistungsmentalität stark auskoppeln, Strecken, Landschaft, Natur genießen. 5 Jahre und 70.000 km, so lange habe ich noch nie ein Motorrad besessen, morgen kommen wieder einige Kilometer dazu.









Hatz 1B40 Motorbaureihe zuordnen

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Seit Ende 2001 setzt Jochen Sommer den Hatz 1B40 in Motorräder, zuerst mit Royal Enfield Rahmen, seit 2011 mit eigenem Rahmen. Inzwischen wurde der 500. Motor verbaut. Optisch erkennt nur der Profi Unterschiede bei den Motoren, in der Realität wurde die B Reihe aber kontinuierlich optimiert.

In diesem Beitrag soll technisch interessierten ein Weg gezeigt werden, wie eine Identifikation der Motorvariante möglich ist, auch werden die meines Erachtens wichtigsten Änderungen angesprochen.

Es gibt eine Hatz Internet Shop, wer sich da registriert (kostenfrei), hat Zugriff auf die aktuellen Ersatzteillisten. 
(sämtliche Bilder aus dem Shop unterliegen dem © von Hatz!)


Identifizieren lassen sich die Motoren anhand des Typenschildes, sollte bei gebrauchten Motorrädern entweder am Motorrad (oft Rückseite Batterie) oder bei den Unterlagen dabei sein.


Die Felder von oben im Detail:

Typ: Motortyp, dann Kundenspezifikation (161K), 14.0 ist der statische Förderbeginn in ° vor OT.

Serial Nr: (gelber Pfeil) Motornummer, hier ein Motor der Serie 1B40.17. Daneben Hubraum in Litern, PV ist Prüfvorschrift.. interessiert uns nicht.

Motordrehzahl (Nenndrehzahl), die 200 sind Drehzahlüberhöhung im unbelasteten Zustand, jage ich den ohne Last hoch, dreht der etwa 4200 1/min, unter Last regelt der Motor bei ≈4000 1/min ab.
Tip für Gebrauchtkauf: Steht bei Drehzahl 3600 1/min ist es kein Motor, der über Jochen Sommer verkauft wurde, sonder ein normaler Industriemotor. Nur die für Sommer konfigurierten Motoren drehen 4000 1/min.

NH /kW: Einspritzpumpen Nutzhub in mm, Leistung in kW

BUILD DATE: Baujahr (Monat/Jahr)

Wer sich auf der Hatz Seite einloggt, kann entweder über die Motornummer gehen, oder sich den gesamten Katalog anzeigen lassen, was wir jetzt tun. 
Es soll herausgefunden werden, ab welcher Variante die aktuelle Einspritzdüse mit geschraubter Leitung eingebaut wurde:

Die alte (gesteckte Leitung) sah so aus:


Aktuell wird das verwendet (geschraubte Leitung):


Bedeutet, ab Reihe 15 wird die neue Düse verbaut.

Wer es genau wissen will, muss sich ein Bauteil auswählen, z.B. Kurbelgehäuse und die Ersatzteilnummern (Identnr.) vergleichen. Dann stellt man fest, dass der Motor 1B40.19 eine andere Identnr. für das Kurbelgehäuse hat, als seine Vorgänger.

Aufmerksame Beobachter sehen das auch am Motor selbst:

alt 


neu, ohne den Absatz

Eine relativ wichtige Verbesserung betrifft den Rollenkipphebel der Einspritzpumpe, dass wohl mit am höchsten belastete Bauteil im Motor. Ursprünglich wurde der einseitig gelagert und im Steuerdeckel verschraubt.

Sieht dann so aus: 

Das Loch, über das der Pfeil geht, ist die Lagerung der Nockenwelle. Die kommt im folgenden Bild, ca. 60.000 km Laufleistung: 

Der Verschleiss ist deutlich erkennbar, die Kerbe gehört da nicht rein :=)
Ursprünglich war der Motor für 3600 1/min ausgelegt, im Motorrad dreht er bis zu 4000 1/min. Der Kipphebel fängt dann an zu Schwingen, bricht manchmal und wir haben den erhöhten Verschleiß am Nocken. Um da hin zu kommen, muss bei der Sommer Diesel der Primärkasten entfernt werden, Motor Steuerdeckel runter, Arbeitszeit haut rein!

Die aktuellen Steuerdeckel sehen so aus: 

Hier wird der Kipphebel beidseitig gelagert, Brüche oder erhöhter Verschleiss sind seitdem kein Thema mehr. In der ET-Liste so zu erkennen: 

Keine Schraube mehr, sondern der doppelt gelagerte Bolzen. Ab Baureihe 14 wird der geänderte Kipphebel / Gehäusedeckel verwendet, beim Kauf einer gebrauchten Sommer Diesel (altes Modell) nicht ganz unwichtig. Wer den einseitig gelagerten Hebel noch hat, sollte Drehzahlorgien vermeiden, es bei echten 90≈95 km/h gut sein lassen, Dauerdrehzahl ca. 3250 1/min ist sicher ein guter Anhalt.



Mit den Informationen dürfte die Identifikation etwas leichter fallen.

Sommer Diesel Off Road, Tag 5-7

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Tag 5

Rückfahrt wieder Richtung Martigny über die ganzen Pässe, Wetter sehr gut. 




Da ich schon 14:30 in Martigny war, fuhr ich weiter nach Bad Bellingen, Camping Lug ins Land, hatten wir schon letztes Jahr übernachtet. 12,70€ für eine Nacht passt, Platz, Sanitär, Lokal, Schwimmbecken 1a. 530 km Tagesetappe



Tag 6

von Bad Bellingen in die Nähe von Heilbronn, ca. 250 km. Wetter perfekt.

Tag 7

ab nach Hachenburg, die restlichen 250 km. Nach kurzer Zeit das volle Programm, Gewitter, Starkregen, dem Hatz war es egal, ich gut angezogen. Ankunft dann bei Sonnenschein.



Resümee:

2255 km, ca 70 Liter Diesel, Schnitt insgesamt bei 2,5 Liter, die Spanne ging von 2 Litern in den Pässen bis 2,6 Liter BAB voll bei Gegenwind. 
Gepäck ≈34 kg, verteilt auf Tankrucksack, Packtaschen und Rolle. 

Der relativ aufwändige Umbau hat sich für mich rentiert, ermöglicht gepflegtes Motorrad Wandern abseits asphaltierter Wege.
Die Bereifung passt perfekt auf die Sommer, der K60 Scout kombiniert eine sehr hohe Lebensdauer (Bild nach 10.000 km, 7 mm Profil) mit ausgezeichneten Fahreigenschaften On- und Off Road.


Lebensdauer des K60 vorne wird nachgereicht



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